Natürlich gibt es kein GROßES ß, nicht mal ein großes. Daß (Pardon, ich schreibe klassische Orthographie, auch in meinen Romanen) es zu einer immer häufigeren Verwendung kommt, ist die Schuld der "Recht"-schreib-"Reform", die einen Paradigmenwechsel vollzogen hat, sie hat das ß umgewidment von einem Zweck zum anderen. Sie hat aus einem Anzeiger für Wortschlüsse ein Lautgeberzeichen gemacht. Und das ist Unsinn. Das ß war nie ein wirkliches Signal für einen lang gesprochenen Vokal (wir haben ja auch vor der "Reform" in Worten wie "Mißbrauch", "Schißhase" oder "Faßbrause" keinen langen Vokal gesprochen!), sondern es zeigte einen Wortschluß an.
Und noch ein Argument gibt es. Im Ausland (und wir wollen doch Weltbürger sein) wird es vollends nicht verstanden, wie dieses Logo beweist: Es stützt sich natürlich auf das griechische Beta, den Ursprung unseres B. Niemand außer uns würde darin einen Zischlaut erkennen.
Liebe Grafiker-Kollegen! Wenn es Namen zu setzen gilt, deren Träger verständnislos wären, wenn man aus einer Frau Maß eine Frau Mass machen würde, dann bedient euch doch einfach aus dem gemischten Setzkasten! Und erinnert euch und andere, daß es sich um eine Ligatur handelt, SS oder SZ -- Vielleicht kann Frau MASZ so glücklich werden.
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