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Zeichnung von mir nach Zeitungsbild |
Wenn es nicht so komisch wäre, müsste man ernsthaft um die
Altertumsforschung in Mitteleuropa weinen. Allein schon die Mühen, die
sechsstelligen Summen, die die Erhaltung des Leichnams kostet, seit er
aus dem Eis heraus ist. Wie erklären wir uns, dass es 5300 Jahre lang
geklappt hat mit seiner Konservierung -- kein Schimmel, keine völlige
Zerstörung -- und im Museum haben sie die Hölle damit, ein Klima zu
schaffen, das den Körper nicht binnen Monaten unkenntlich macht? Dieser
Körper ist auf keinen Fall im alpinen Klima erhalten geblieben, sondern
in einem wesentlich trockeneren. Ich favorisiere die Steppen-Theorie,
wonach er ein Vorfahr der Skythen, Sarmaten oder frühen Iraner gewesen
wäre. G2a2 war die eine Haplogruppe, von der man las. Dann kam G2a4, was
ihn sehr weit nach Osten verweist. Mageninhalt und Erscheinung stehen
dazu in keinem Widerspruch! Und plötzlich wird er in K1 eingestuft -- da
hätte er keine modernen Nachfahren in Europa. Also muss eine eigens für
ihn geschaffene Haplogruppe K1ö geschaffen werden. Nach dem Motto, dass
nicht sein kann, was nicht sein darf -- oder dass sein kann, was sein
soll. Das Ganze ist eine riesige Farce.
Der
Eismann gibt mir weiter Rätsel auf. Ich spekuliere also mal. Die
genetische Einordnung ist K1, keine Verwandten im heutigen Europa, aber
in Vorderasien... Wie kam er in die Alpen? Alle rein körperlichen
Befunde am Ötzi ohne Berücksichtigung der Artefakte/Artefakes ergibt
keinen Widerspruch zu einem Ursprung im Herkunftsgebiet der
Skythen/Sarmaten/frühen Iraner.
Nahrung: Hirsch und Steinbock (in
Asien sehr ähnlich wie in den Alpen), Getreide Emmer und Einkorn
(vorderer Orient und Kleinasien ebenso wie in Mitteleuropa) Abschleifung der Zähne weist auf Steinmehl durch
Getreide-Mahlsteine hin. Braune Augen und Haare, Laktose-Intoleranz
(Asien). Das Gras: "unerwartete Pflanzen", "arktische Mumie" (Der Mann
im Eis, neue Funde und Ergebnisse). Die Tätowierungen -- Verbindung mit
den Skythen?
Ich denke da eher an jemanden, der in der Kurgan-Zone
in der Ukranie oder Südsibirien den Trocknungszustand erlangt hat.
Hautzustand: Vergleiche mit Pazyryk-Mumie (ca. 500 v.Chr.), ebenfalls tätowiert, aber deutlich kunstreicher.
Die Pfeilspitze in seiner Schulter war angeblich kein einheimischer Stein der Alpen. Woher kam dieses Material?
Hier http://dienekes.blogspot.de/2011/09/otzi-tyrolean-iceman-belonged-to-y.html
finden wir eine weitere genetische Auskunft, nämlich G2a4. Diese
verweist wiederum nach Asien. Allenfalls Sardinien steht dem nah, sonst
keiner. Nun klammert man sich also an Sardinien. Dabei weist G2a4 noch
weiter nach Osten, nach Sibirien. Und das passt wiederum zum Grasbefund.
Man kann ihn sich also eher als Hunnen vorstellen. Bei K1 wäre er sehr
viel europider nach moderner Vorstellung, die Rekonstruktion der
Skythenfrau würde demnach in seine Verwandtschaft passen. Dann hätte er
aber einen Weg von der heutigen Nordukraine bis in die Alpen
zurückgelegt. Eine solche Migration lässt sich eigentlich erst in den
berittenen Geschichtsepochen vorstellen, um die es sich hier noch nicht
handelt.
Entweder muss die Geschichte Europas neu geschrieben werden oder der Ötzi ist aus einem Helikopter in das Wasserloch gefallen.
Und hier Genaueres über die genetische Analyse:
http://journals.ohiolink.edu/ejc/search.cgi?q=id%3A09609822%2Fv18i0021%2F1687_cmgsotti&pagesize&mlt=y
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